Die Wärmepumpe produziert Heizwärme aus Strom. Wie lässt sich die Energie möglichst günstig beziehen? Hier lesen Sie alles wichtige über Stromverbrauch, Tarife und die Kombination mit einer Solaranlage.
Die Wärmepumpe gilt als klimafreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen. Doch für Hausbesitzerinnen und -besitzer ist der Umstieg häufig ein finanzieller Kraftakt und mit vielen Fragen verbunden – von der Auswahl der Wärmepumpentechnik bis zu der Frage nach den Stromkosten.
Wir erklären, wie viel Strom eine Wärmepumpe verbraucht, was es mit Wärmepumpentarifen auf sich hat und warum die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Solaranlage häufig nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich klug ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Stromverbrauch einer Wärmepumpe ermitteln Sie, indem Sie den Heizwärmebedarf des Haushalts durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe teilen. Eine höhere JAZ bedeutet eine höhere Effizienz und somit einen geringeren Stromverbrauch.
- Luft-Wasser-Wärmepumpen haben im Vergleich zu Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen eine niedrigere Effizienz, besonders bei kalter Außenluft. Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt von Faktoren wie Wärmepumpentyp, Vorlauftemperatur der Heizung, Heizverhalten sowie baulichen Eigenschaften und der Isolation des Gebäudes ab.
- Spezielle Stromtarife für Wärmepumpen können die Betriebskosten durch günstigere Konditionen senken. Diese Tarife nutzen die Flexibilität von Wärmepumpen, um Netzbelastungen zu vermeiden.
- A heat pump in combination with a PV system can further reduce operating costs and maximize the use of renewable energy. Purchasing both systems requires an initial investment, but this can be paid off through savings and possible heat pump subsidies .
- Eine professionelle Energieberatung ist entscheidend, um die optimale Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden, einschließlich der Auswahl des Wärmepumpentyps, der Planung der Solaranlage und der Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten.
Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
Um herauszufinden, ob sich eine Wärmepumpe überhaupt lohnt und welches Modell das richtige ist, müssen Sie den Stromverbrauch der Wärmepumpe abschätzen (lassen). Die Frage ist: Wie viel Strom verbraucht die Wärmepumpe, um dieselbe Heizleistung wie die Gasheizung zu erreichen? Dafür teilen Sie den Heizwärmebedarf (zum Beispiel 5.000 kWh pro Jahr) durch die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ).
Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe beschreibt das Verhältnis der gewonnenen Heizenergie zum eingesetzten Strom über ein Jahr. Je höher die JAZ, desto besser die Effizienz. Bei einer JAZ von 2,5 ergäbe sich ein Strombedarf von 5.000/2,5 = 2.000 kWh.
Laut Verbraucherzentrale gilt eine JAZ von 3 oder 4 als effizient. Die Höhe der Jahresarbeitszahl beziehungsweise die Effizienz der Wärmepumpe hängt maßgeblich mit der verwendeten Technik zusammen. So ist eine Luftwärmepumpe durch die kalte Außenluft im Winter weniger effizient, weil sie die Luft erst stark aufheizen muss. Die Temperatur im Erdboden ist deutlich konstanter, sodass Sole-Wasser-Wärmepumpen eine höhere Effizienz erreichen. Noch besser funktioniert nur Grundwasser als Wärmepumpen-Quelle.
Wärmepumpen generieren eine niedrigere Vorlauftemperatur. Daher funktionieren sie vor allem in Verbindung mit großflächigen Heizelementen gut – in Altbauen mit großen Heizkörpern oder Niedertemperaturheizkörpern, in Neubauten mit Flächenheizungen wie einer Fußbodenheizung.
Ebenso spielen die baulichen Eigenschaften und der Isolationszustand des Gebäudes eine wesentliche Rolle. In einem gut gedämmten Neubau wird der Heizwärmebedarf deutlich niedriger ausfallen als in einem älteren, schlecht isolierten Gebäude, was direkte Auswirkungen auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe hat.

Wärmepumpentarif: Günstiger Strom für die Heizung
Wärmepumpentarife sind spezielle Stromangebote von Energieversorgern, die sich durch günstigere Konditionen auszeichnen und speziell für den Betrieb von Wärmepumpen ausgelegt sind. Die Grundidee: Wärmepumpen als steuerbare Verbrauchseinrichtungen ermöglichen es Netzbetreibern, Sperrzeiten zu definieren, um die Geräte in Zeiten hoher Netzlast temporär abzuschalten und so das Stromnetz zu entlasten. Diese Flexibilität führt zu reduzierten Netzentgelten und Konzessionsabgaben, wie eine Statistik des Bundesverbands Wärmepumpe zeigt.
Wer sich nach einem Wärmepumpenstromtarif umsieht, muss laut Verbraucherzentrale zwei Fragen klären:
- Was für einen Stromzählertyp habe ich? Wärmepumpentarife erfassen den Stromverbrauch der Wärmepumpe stets mit einem eigenen Stromzähler separat vom Haushaltsstromverbrauch. Dabei handelt es sich um Ein- oder Zweitarifzähler. Wer schon einen Wärmepumpenstromtarif hat, findet diese Information auf seiner Rechnung
- Welchen Jahresverbrauch habe ich? Für die Tarifsuche ist der gesamte Jahresverbrauch der Wärmepumpe entscheidend. Bei der Zweitarifmessung sind die Verbrauchswerte für Hoch- und Niedertarifzeiten erforderlich.
Online-Rechner bieten eine erste Orientierung, doch die genaue Adresse – nicht lediglich die Postleitzahl – ist ausschlaggebend, ob ein Tarif verfügbar ist. Persönliche Angebote von Anbietern können daher abweichende und genauere Informationen bieten. Die Tarifplattformen listen nicht immer die Konditionen des örtlichen Grundversorgers für Wärmepumpenstrom korrekt auf. Eine direkte Anfrage beim Grundversorger schafft daher Gewissheit.
Wärmepumpe und Solaranlage kombinieren
Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach kann wirtschaftlich interessant sein, da der eigene Solarstrom günstiger ist als der aus dem Netz. Allerdings lässt sich die Wärmepumpe vor allem in den Sommermonaten mit Solarstrom versorgen und in diesen Zeiten sind die Betriebskosten ohnehin niedriger.
Der Strom aus der Solaranlage reicht also – insbesondere im Winter – nicht annähernd aus, um die Wärmepumpe zu betreiben, sondern liefert nur ein Zubrot. Um beide Anlagen zu kombinieren, benötigen Sie ein geeignetes Energiemanagementsystem. Die Verbraucherzentrale empfiehlt eine sorgfältige Planung und unabhängige Beratung, um auszuloten, inwiefern sich Solarenergie und Wärmepumpe sinnvoll koppeln lassen.