Tipps: So senken Sie Stromkosten und -verbrauch

In jedem Haushalt schlummert Strom-Sparpotenzial. COMPUTER BILD nennt die größten Stromfresser und sagt, wie Sie den Stromverbrauch und somit die Kosten senken.

Seit Ende 2021 machte der Strompreis mit immer neuen Rekorden auf sich aufmerksam. Erst brach er die 40-Cent-Marke (im Januar 2022), acht Monate später bereits die 50-Cent-Marke. Die Strompreisentwicklung zeigt: Das Niveau ist weiterhin hoch, sank zuletzt aber. Bei einigen Stromversorgern liegt der Preis pro Kilowattstunde (kWh) wieder unter der 40-Cent-Marke.

Doch unabhängig vom Strompreis lassen sich der Verbrauch und damit die Kosten reduzieren – mit Stromspartipps! Doch wer glaubt, beim Verbrauch seien die vielen Fernsehstunden der Quell allen Übels, unterliegt einem Trugschluss. Handelt es sich nämlich um einen modernen Flachbild-TV, trifft ihn wahrscheinlich kaum eine Schuld. In der Liste der Geräte mit dem größten Stromverbrauch kommen vor dem Fernseher viele weitere Gerätekategorien, die aufs Jahr gerechnet einen deutlich höheren Stromkonsum verzeichnen.

Stromverbrauch von Kühlschrank, PC & Co.

Geräte wie Kühlschrank, WLAN-Router und die Beleuchtung ziehen teils rund um die Uhr Strom. Dennoch ist ihr Stromverbrauch sehr verschieden. Rund 350 kWh genehmigt sich ein Kühlschrank pro Jahr, die Kosten fürs Licht folgen nur knapp dahinter mit durchschnittlich 330 kWh. Ein gängiger WLAN-Router kommt im Jahr auf einen Stromverbrauch von 135 kWh. Der bereits erwähnte Fernseher landet übrigens auf Platz 11 der größten Stromverbraucher im Haushalt.

Strom sparen: Tipps und Mythen

Mit den nachfolgenden Energiespartipps schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern tun auch Ihrem Portemonnaie etwas Gutes.

  • TV vom Strom trennen: Bei über 15 Jahre alten Geräten ist das sinnvoll, bei neuen lohnt es nicht. Da liegt der Stand-by-Verbrauch unter 1 Watt. Bei einigen Smart-TVs (insbesondere Android-TVs) ist es lästig, weil der Neustart ewig dauert. OLED-TVs müssen sogar am Netz bleiben, die brauchen das Stand-by zur Regenerierung. Während des Urlaubs ist die Netztrennung okay.
  • Je voller, desto mehr Strom: Ja, nach dem Einkauf kostet das Herunterkühlen der ganzen Lebensmittel viel Energie. Für den Erhalt der Kälte im Kühlschrank ist die Füllmenge aber vorteilhaft: Je mehr drin ist, desto schlechter zirkuliert die Luft, das heißt, wenn Sie kurz aufmachen, ist also nicht gleich Zimmertemperatur im Kühlschrank, die wieder runtergekühlt werden muss.
  • Licht brennen lassen: Haben Sie als Kind auch gelernt, dass häufiges An- und Ausschalten der Lampen Strom kostet? Da haben Ihnen Ihre Eltern einen Bären aufgebunden: Abschalten spart Strom, auch wenn es nur einige Sekunden ist. Allerdings verkürzt sehr häufiges Schalten die Lebensdauer von Energiesparlampen.
  • Heizungspumpe ersetzen: Viele Bewohner eines Einfamilienhauses haben im Heizungskeller eine Umwälzpumpe, die Heizkörper mit Wasser versorgt. Viele Pumpen sind jedoch alt und verbrauchen enorm viel Strom – ein dreistelliges Sümmchen kommt da schnell pro Jahr zusammen. Der Einbau einer effizienten geregelten Heizungspumpe kostet zwar ein paar Hundert Euro, allerdings können Sie eine Subvention beantragen und langfristig von der Ersparnis profitieren. Das ging vormals beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), seit 2024 wenden Sie sich hierfür an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
  • Gefrierfach abtauen: Bis zu 40 Prozent Strom sparen Sie ein, wenn Sie Ihr Gefrierfach abtauen, sobald sich eine fingerdicke Eisschicht gebildet hat. Denn die wirkt wie eine Isolierschicht zwischen Kühlelement und Tiefkühlpizza. Der Kühlschrank braucht mehr Energie, um diese Schicht zu durchdringen.
  • Nutzen Sie Warmwasser: Sie haben einen Warmwasseranschluss in der Nähe der Waschmaschine? Gut! Schließen Sie sie daran an. So sparen Sie den Strom, mit dem sonst die Maschine Wasser auf Temperatur bringt. Waschen Sie außerdem nach Möglichkeit bei 30 und nicht heißer als 60 Grad.
  • Energiesparlampen: Viele Haushalte nutzen noch immer alte Glühbirnen. Warum auch etwas wegwerfen, das noch gut funktioniert? Im Schnitt verbraucht eine energiesparende LED-Lampe nur ein Fünftel des Stroms. Und: Mittlerweile gibt es viele LED-Leuchtmittel, die angenehm warmes Licht statt Leuchtstoffröhren-Charme erzeugen. Es gibt sogar LED-Birnen mit Glühfaden-Optik. Übrigens: Energiesparlampen halten rund 10-, LED-Lampen sogar 20- oder gar 50-mal so lang wie die gute alte Glühbirne. Die ist nach rund 1.000 Betriebsstunden hinüber. Energiesparlampen sollten nicht kurz hintereinander aus- und wieder eingeschaltet werden; LEDs sind da unempfindlich.
  • Wasserkocher statt Wasser auf dem Herd: Viele Leute verbrauchen unnötigen Strom, weil sie Eier oder Kartoffeln im Topf erhitzen. Besser: Verwenden Sie nicht mehr Wasser als notwendig – das bedeutet Stromverschwendung. Legen Sie einen Deckel auf den Topf. Oder erhitzen Sie das Wasser gleich im Wasserkocher und nutzen Sie den Herd nur noch, um das Wasser am Kochen zu halten. Das spart bis zu 50 Prozent – rund 2 Cent pro Kochvorgang.
  • Ofen besser nutzen: Das Vorheizen des Ofens können Sie sich sparen: Kein Gericht ist wirklich darauf angewiesen. Stattdessen verpufft ungenutzte Energie einfach in der Luft. Außerdem können Sie den Ofen schon ein paar Minuten früher abschalten und die Restwärme nutzen. Sparpotenzial: über 15 Euro pro Jahr.
  • Tablet statt Rechner: Wenn Sie zum E-Mail-Abrufen oder Surfen den PC hochfahren, verbrauchen Sie unnötig Strom – wenn Sie ein Notebook oder Tablet haben. Diese Geräte sind nämlich deutlich genügsamer: Ein üblicher PC kommt bei drei Stunden Nutzung pro Tag und 150 Watt Leistung auf Kosten von über 40 Euro. Tablets begnügen sich mit einem Zehntel.

Nicht selten lässt sich noch mehr Geld sparen, wenn Sie sich einen neuen Stromanbieter suchen. Wer etwa aus der Grundversorgung zum günstigsten verfügbaren Angebot (ohne Vorauskasse) wechselt, spart schnell ein ordentliches Sümmchen. Nutzen Sie hierfür den praktischen COMPUTER BILD-Tarifrechner.

Stromverbrauch deutscher Haushalte

Doch wie viel Strom verbraucht man so im Jahr? Wie viel Stromverbrauch (in Kilowattstunde, kWh) gilt im Haushalt eigentlich als normal? Hier helfen Durchschnittswerte zur Orientierung. Wichtig: Erfolgt die Warmwasseraufbereitung über einen strombetriebenen Durchlauferhitzer, erhöht sich der Stromverbrauch noch mal deutlich (nachgestellte Ziffer).

  • Stromverbrauch 1 Person: 1.500 kWh / 2.000 kWh
  • Stromverbrauch 2 Personen: 2.500 kWh / 3.500 kWh
  • Stromverbrauch 3 Personen: 3.500 kWh / 4.500 kWh
  • Stromverbrauch 4 Personen: 4.250 kWh / 5.500 kWh